BJV Kreisgruppe Vilsbiburg

im Landesjagdverband e.V.

Pflichthegeschau und Jahreshauptversammlung 2024

Gerzen. Am vergangenen Samstag, den 17.02.2024, wurde im Gasthaus Köck in Gerzen die öffentliche Pflichthegeschau der Jägerschaft des Landkreises Landshut Süd abgehalten, welche von der BJV-Kreisgruppe Vilsbiburg in Zusammenarbeit mit dem Kreisjagdberater organisiert wurde. Die Veranstaltung, die der Öffentlichkeit zugänglich war, präsentierte neben fundierten Informationen insbesondere die präparierten Rehbock-Geweihe. Dabei wurde durch die Bewertungskommission auch die Altersstruktur und die genetische Vielfalt im Rehwildbestand begutachtet. Ebenso stand sie im Zeichen der Qualitätskontrolle für die Wildbestände und jagdlichen Praktiken, unter Berücksichtigung wildbiologischer, landeskultureller sowie forstlich und landwirtschaftlicher Aspekte. Die Hegeschau fügte sich damit nahtlos sowohl in die heimische Jagdkultur als auch in die die regionale Umweltbildung ein.
Zu den anwesenden Ehrengästen zählten unter anderem Landrat Peter Dreier, Vertreter der Unteren Jagdbehörde, der stellvertretende Bürgermeister Ehrenreich von Gerzen, Herr Kleinert als Abteilungsleiter Forst für Stadt und Landkreis Landshut, Georg Sachsenhauser vom Bauernverband und Axel Kuttner vom Bayerischen Landesjagdverband sowie Josef Weig und Josef Karl von den BJV-Nachbarkreisgruppen Landshut und Rottenburg. Die Polizei Vilsbiburg war durch Dienstgruppenleiter Hans Unterholzner vertreten. Landrat Dreier betonte in seinem Grußwort die bedeutende Rolle des ehrenamtlichen Engagements der Jägerinnen und Jäger, welches insbesondere in der Abwehr der afrikanischen Schweinepest und der Kitzrettung zum Ausdruck kommt. Dreier sprach seinen dreifachen Dank für die gemeinwohlorientierten Leistungen der Jägerinnen und Jäger aus und erntete dafür großen Beifall.
Forstmann Kleinert widmete sich in seinen Ausführungen den Aspekten des Waldumbaus sowie des in diesem Jahr wieder anstehenden forstlichen Gutachtens. Vertreter der Unteren Jagdbehörde, allen voran Herr Hartshauser, informierten über die Notwendigkeit von Waffenkontrollen und gaben den Jägerinnen und Jägern entsprechende Hinweise. Der neu im Amt befindliche Sachbearbeiter der Unteren Jagdbehörde Tobias Krimmel stellte sich vor und erläuterte relevante Aspekte seitens des Landratsamtes, wie z.B. bei der Jagdscheinverlängerung.  Axel Kuttner, BJV-Regierungsbezirksvorsitzender, hob die Bedeutung der Kitzrettung hervor und lobte das Engagement der örtlichen Jägerschaft.

Kreisjagdberater Max Peter Graf von Montgelas betonte zu Beginn seiner Ausführungen die bemerkenswerte Verbesserung in der Teilnahme aller Jägerinnen und Jäger im Vergleich zum Vorjahr, was auch von vielen Ehrenamtlichen positiv bestätigt wurde. Er erläuterte die juristischen Grundlagen der Hegeschau und ging auf die erhobenen Daten ein. Graf von Montgelas unterstrich die Notwendigkeit, dass die Bejagung auf die Erhaltung oder Herstellung einer natürlichen Altersstruktur beim männlichen und weiblichen Wild sowie eines korrekten Geschlechtsverhältnisses ausgerichtet sein muss. Die artgerechte Gliederung der Wildbestände nach Alter und Geschlecht trägt nach seiner Aussage wesentlich zum Wohlbefinden und zur Gesundheit des Wildes bei und wirkt sich positiv auf die Verminderung von Wildschäden aus. Er verwies zudem auf Artikel 141 der Bayerischen Verfassung, der besagt, dass Tiere als Lebewesen und Mitgeschöpfe geachtet und geschützt werden sollen.

Nach Abschluss der öffentlichen Hegeschau fand die Jahreshauptversammlung der BJV-Kreisgruppe Vilsbiburg statt. Nach dem Gedenken an verstorbene Mitglieder, verwies 1. Vorsitzender Christian Kleindienst in seinem Tätigkeitsbericht auf die zahlreichen Aktivitäten der Kreisgruppe im vergangene Jahr. Die angebotenen Weiterbildungsangebote für die Mitglieder wie ein Krähenjagdseminar und ein Erster-Hilfe-Kurs für Jäger wurden hervorragend angenommen. Im aktuellen Wald-Wild Konflikt sucht der Vorstand die Kommunikation auch mit den Vertretern der Forstwirtschaft. Der 1. Vorsitzenden räumte dabei ein, dass in Problemgebieten durchaus eine starke Bejagung des Rehwilds notwendig sei um den Waldumbau zu unterstützen. Gleichzeitig müsse diese Bejagung aber legal und waidmännisch erfolgen. Verstöße gegen den Tierschutz dürften nicht geduldet werden, wie auch falsche Jagdmethoden die Schäden im Wald eher vergrößern denn verringern.

Es folgten der Bericht des Hundeobmanns Medard Rath, des Schießobmanns Hans Bauer Bergmann, sowie des Schatzmeisters Hans Ziegleder und des Kassenprüfers. 2. Vorsitzender Manuel Schott gab einen Bericht über die derzeit in Aufbau befindliche Bläsergruppe. Interessierte an der Kunst des Jagdhornblasens sind stets gesucht, egal mit welchem Erfahrungsstand.
Zum Abschluss wurden mehrere Jubilare noch für 25-, 40- und 50-jährige und sogar 60-jährige Vereinstreue ausgezeichnet, womit dieser ereignisreiche Tag im Zeichen jagdlicher Verantwortung und regionaler Verbundenheit seinen Abschluss fand.

Begleitet wurde die Veranstaltung von den souverän aufspielenden Landshuter Jagdhornbläsern.