BJV Kreisgruppe Vilsbiburg

im Landesjagdverband e.V.

Traditionelle Hubertusfeier der BJV Kreisgruppe Vilsbiburg 2024


Die von den Vilstaler Jagdhornbläsern waidmännisch geschmückte Bergkirche Maria Hilf bot zusammen mit dem 15-köpfigen Jagdhorn-Bläserensemble der BJV Kreisgruppe Landshut den idealen Rahmen für die feierliche Hubertusmesse, ausgerichtet von der BJV Kreisgruppe Vilsbiburg.

Auf den Patron aller Jäger und Jägerinnen hatte sich auch Pater Peter Berger eingestimmt, der in seiner Predigt im Handeln des Jägers Hubertus Parallelen zu unserer Zeit zog. Hubertus' zügelloser Jagdtrieb stehe auch für unseren heutigen Hedonismus, für unsere Begierden und die immer exzessivere Jagd nach irdischem Glück in Form materieller Befriedigung, die aber zu Lasten der Natur und unserer Lebensgrundlagen gehe. Neben unseren menschlichen Abgründen verdichte sich in der Legende aber auch unsere Sehnsucht nach einem verantwortungsvollen Leben nach dem Vorbild des geläuterten Hubertus. Dessen Umkehr und Buße hieße für uns das Zurückfinden zu einer Ordnung, in der nicht mehr die Gier nach immer mehr, der Raubbau an der Natur und das Ego im Mittelpunkt stehen, sondern - wie
beim bekehrten Heiligen - das Ich dem Du den Vorrang gibt.

Im Anschluss an die Messfeier traf man sich im ehemaligen Refektorium des Klosters zum geselligen Beisammensein. Christian Kleindienst, Vorsitzender der Vilsbiburger Kreisgruppe, bedankte sich bei allen Mitwirkenden für die Vorbereitung und Gestaltung der Hubertusfeier und begrüßte unter den Ehrengästen Hubert Aiwanger, den Vorsitzenden der KG Rottenburg und stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten sowie Landrat Peter Dreier, Vilsbiburgs 2. Bürgermeister Rudolf Lehner, Josef Weig von der KG Landshut, Axel Kuttner, den Vorstand der KG Eggenfelden und gleichzeitig Bezirksvorsitzenden, sowie Georg Sachsenhauser, den Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands.

Landrat Peter Dreier lobte in seinem Grußwort die Jäger als bestmögliche Naturschützer, auch zähle er sie zu jenen, die angesichts einer stetig aggressiver werdenden Stimmung im Land zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen.

Hubert Aiwanger rückte die aktuelle Debatte um Sinn und Unsinn der Rehwild-Abschusspläne ins Zentrum seiner Ausführungen. Anstatt rigoroser, oft in realitätsabgewandter Amtsstubenatmosphäre entstandener Abschusspläne, die unnötigen Druck in die Jägerschaft bringen, solle man auf mehr Eigenverantwortung bei denen setzen, die täglich mit der Verbiss-Situation in den Wäldern zu tun haben: den Jägern und Waldbesitzern. Das Schlagwort "Wald vor Wild" setze falsche Akzente und führe zu einseitigen Maßnahmen, die das Gleichgewicht in der Symbiose von Pflanze und Tier beeinträchtigen. Stabile Wälder und stabile Wildbestände seien nämlich keine unvereinbaren Gegensätze. Eine freiwillige Verantwortungsgemeinschaft von Grundbesitz und Jagd würde nach Aiwanger jeden Abschussplan
erübrigen. Allerdings sollten alle, die nicht auf Abschussvorgaben verzichten wollen, diese auch beibehalten dürfen. Ins Gericht ging der Redner auch mit dem verschärften Waffenrecht, da die Jägerschaft besonders betroffen sei. Einen positiven Trend meint Aiwanger hingegen bei der Aufnahme von Wolf, Biber und Bisam ins Jagdrecht sowie dessen Ausweitung bei Dachs, Marder, Nilgans und Tauben
zu erkennen. Bei der weltweit größten Wolfsdichte (2.000 Wölfe in Deutschland) sei der unter bestimmten
Voraussetzungen mögliche Abschuss sehr zu begrüßen.